TG Geislingen Beach-TiGers: B-Juniorinnen krönen die Saison mit dem deutschen Meistertitel
Jochen Schreitmüller – 13.08.2024
Drei qualifizierte Jugendmannschaften der TiGers bei der Deutschen Meisterschaft sind ein Novum für die TG und bestätigen die gute Nachwuchsarbeit, die mittlerweile bei der TG Geislingen auf dem Sand betrieben wird. Neben der männlichen A-Jugend, die bereits die vierte Teilnahme zu Buche stehen hat, stand erneut die B-weiblich und dazu zum ersten Mal noch die A-weiblich im Finale der DM. Für die Bayern und die Baden-Württemberger ist der Zeitpunkt der deutschen Meisterschaft aber eine ständige Herausforderung, da sie immer in der Mitte der Sommerferien liegt und immer wieder Spieler oder Spielerinnen urlaubsbedingt fehlen.
TG Geislingen Beach-TiGers B-Juniorinnen krönen die Saison mit dem deutschen Meistertitel
Nach dem Schlusspfiff im B-Jugend-Finale bei der Deutschen Beachhandballjugendmeisterschaft in Hannover gab es kein Halten mehr: eine glücklich tanzende Spielerinnentraube, jubelnde Trainer und total euphorisierte Fans feierten ausgelassen den Deutschen Meistertitel der B-Juniorinnen der Beach-TiGers TG Geislingen. Nach dem Meistertitel der A-Junioren 2022 war dies der zweite Coup auf deutscher Ebene auf dem ‚Sand‘.
Allerdings verlief der Start am Freitagnachmittag ernüchternd. Nieselregen machte das erste Spiel gegen die Brüder Ismaning unberechenbar, da der Ball nur noch schwer zu kontrollieren war. Fehlwürfe, aber auch technische Fehler nutzten die Münchnerinnen eiskalt zum ersten Satzgewinn mit 12:16. Die zweite Hälfte gewann die TG dann mit 20:14. Das entscheidende Shoot-Out ging dann wieder mit 8:9 an Ismaning.
Der Samstag begann dann mit einen 2:0 Erfolg gegen den TV Oyten. Das entscheidende Spiel um den Gruppensieg gegen die ‚Schweißperlen‘ aus Ahnatal/Calden brachte dann den ersten Hinweis auf das hohe Beachhandballniveau in dieser Altersklasse. Nicht nur die Nationalkaderspielerinnen beider Teams, sondern alle Spielerinnen liefen zur Hochform auf. Nach dem 1:1 in den Sätzen musste erneut das Shoot-Out entscheiden, das mit 9:8 dann an die Hessinnen ging.
Somit ging es im Viertelfinale als Zweitplatzierte gegen die Sandfüchse aus Niedersachsen, den Dritten der anderen Vorrundengruppe. Mit 28:14 und 27:16 war das gesteckte Ziel Halbfinale erreicht. „Jetzt folgt die Kür“ und „ alles ist möglich“ war die klare Aussage der mitgereisten TG-Fans.
Danach war ausreichend Ruhe und Fokussierung auf den Schlusstag angesagt, denn im Halbfinale wartete der Favorit und letztjährige Deutsche Meister Beach and de Gang aus Kelkheim. Der Start um 9.30 Uhr schien für das TG-Team noch zu früh zu sein, denn die Hessinnen gingen dank ihrer exzellenten Torhüterin und eiskalten Kontern schnell mit 8:0 in Führung. Aber plötzlich kippte das Spiel, Kelkheim blieb immer öfters an der sich steigernden Abwehr mit Lara Hofmann, Leonie Gresser und Maxi Seybold und an den Torhüterinnen Paulina Gutbrod und Emely Lang hängen und im Angriff wurde jede Überzahlsituation von Sophia Biegert, Hanna Denzler und Line Schreitmüller konsequent zu Toren genutzt. 13 Sekunden vor Schluss beim Stand von 18:16 zog BADG die Auszeit und kam noch zum 18:18 Ausgleich. Jetzt musste der nächste Ball beim Sudden Death entscheiden, den Line Schreitmüller dann eiskalt in die Maschen setzte. Die zweite Hälfte blieb lange spannend, die Spezialistinnen Zoe Kobrehel und Pia May wurden fast komplett ausgeschaltet und dann war es wieder Kelkheims Torhüterin, die vier Hundertprozentige entschärfte und den Satzausgleich zum 1:1 sicherte. Erneut musste das Shoot-Out die Entscheidung bringen: Nachdem Geislingen bis zum 6:2 fehlerlos blieb, scheiterte Kelkheim zweimal an der offensiven Torhüterin, so dass bei der vierten Schützin ein einfacher Treffer zum 7:2 Endstand genügte.
Das Finale gegen die Strandperlen aus Hamburg wurde dann zum absoluten Höhepunkt für den Beachnachwuchs aus Geislingen. Einlaufen mit Musik, erstmalige namentliche Vorstellung vor vollen Zuschauerrängen und erstmaliges Mitsingen der Nationalhymne ließ so manche Augen auf dem Platz und außerhalb feucht werden. Hoch konzentriert und fast fehlerfrei mit frenetischer Anfeuerung der anderen beiden TiGer-Teams und den vielen mitgereisten Eltern hieß es dann 24:14 im ersten Satz und auch in der zweiten Hälfte ließ die TG dann beim 24:20 nichts mehr anbrennen.
A-Junioren
Da bei der A-männlich statt acht deren zehn Teams zur DM zugelassen wurden, ging es nach der Gruppenphase aufgrund der geringen Platzkapazitäten in Hannover sofort ins Halbfinale. Das setzte die Topmannschaften schon in der Vorrunde gewaltig unter Druck. Das erste Spiel gegen die Happy Strand Chiller aus Hannover war deswegen richtungsweisend. Nach einem 22:17 für Hannover im ersten Satz und einem klaren 26:18 in Hälfte 2 für die TiGers, musste das Shoot-Out die Entscheidung bringen, die mit 7:6 hauchdünn an die Niedersachsen ging.
Gegen die Bühlbomber aus Ahnatal und gegen die Sandkastenbande aus Hamburg ließ die TG nichts anbrennen und gewann jeweils 2:0. Jetzt musste das letzte Spiel gegen Ismaning die Entscheidung um den Einzug ins Halbfinale bringen. Und beide Mannschaften machten es genauso spannend wie schon bei den Spielen der GBO-Serie. Beim Stande von 18:18 ging es ins Sudden Death. Geislingen und die Münchner scheiterten jeweils an den glänzend haltenden Torhütern. Der nächste Angriff brachte dann sogar einen 6-Meter-Wurf für die TG, den der Keeper unter dem Jubel der 60 Fans der Münchner erneut parierte. Im Gegenzug setzte Ismaning dann den Ball in die Maschen und gewann den ersten Satz. Genauso hochklassig und eng blieb der zweite Satz, den die Bayern dann glücklich mit 20:18 für sich entschieden. Somit war der Medaillentraum ausgeträumt. In der anderen Gruppe waren die Beach Bazies die leidtragenden vom Modus. Im Dreiervergleich entschied ein einziges Tor zuungunsten der Schleißheimer. Dafür gewannen sie das Spiel um Platz 5 gegen am Ende doch enttäuschte TiGers, die Platz 6 belegten.
A-Juniorinnen
Die mit einigen B-Mädchen verstärkten A-Juniorinnen mussten im ersten Spiel die Überlegenheit der auf Nummer 1 gesetzten Black Swans aus Bremen anerkennen, Dafür gab es gegen die Capri Suns aus Hessen und gegen die Strandperlen aus Hamburg zwei klare 2:0 Siege. Im Viertelfinale gegen Beach and da Gang Ladies verschlief die TG die erste Halbzeit komplett, gewann den zweiten Satz dafür mit 18:13. Das Shoot-Out wurde dann zur Nervenprobe, das am Ende mehr als glücklich mit 8:6 an die Hessinnen ging. Damit war der Traum Halbfinale ebenfalls passe. Und da für die B-Mädchen dieses Spiel bereits das sechste Spiel an einem Tag war und da die Jugendschutzbestimmungen des DHB nur maximal sechs Spiele an einem Tag erlauben, und sich Lara Renz unglücklicherweise auch noch verletzte, war der Kader im Platzierungsspiel gegen die Strandperlen stark dezimiert. Erst am Sonntag im Spiel um Platz 7 präsentierten sich die A-Juniorinnen wieder selbstbewusst, gewannen im Shoot-Out mit 8:6 gegen Capri Sun und konnten mit der ersten DM-Teilnahme zufrieden sein.