Wölkhalle: Schon bald sollen wieder die Bälle rollen

Nach den Herbstferien sollen Schulen und Vereine wieder die Geislinger Sporthalle nutzen können. Noch ist die Sanierung aber im Vollzug. Von Isabelle Jahn

An den Wänden sprühen die Funken. Ein Arbeiter schneidet Metallstücke, und bald kommen noch die Bretter an die künftige Prallwand. Auch beim Boden in der Wölkhalle fehlt nicht mehr viel – der Sportboden ist bereits zur Hälfte ausgelegt.

Die Sanierungsarbeiten nach dem Wasserschaden in der Geislinger Sporthalle, die seit mehr als zwei Jahren nicht mehr ihrem eigentlichen Zweck dient, sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die Verantwortlichen ihren baldigen Abschluss voraussagen: Nach den Herbstferien soll man die Halle wieder nutzen können. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Halle Anfang November aufmachen“, sagte Rainer Mittner, Chef des Kreishochbauamts, gestern bei einer Besichtigung. Mit dabei waren auch Oberbürgermeister Frank Dehmer, Kreiskämmerer Günter Stolz und mehrere Schulleiter, um sich vom Fortschritt der Arbeiten zu überzeugen. Um den Vorsatz einhalten zu können, sei man jedoch auf die Zuverlässigkeit der Firmen angewiesen, betonte Mittner. Dass Unternehmen mehrere Großprojekte unter einen Hut bringen wollten und deshalb Arbeiter häufig anderswo als in der Wölkhalle im Einsatz wären, sei mit für die oft beklagte Verzögerung verantwortlich.

Dem Problem, dass bei starkem Regen Wasser durch den Boden der auf dem Kies des ehemaligen Eyb-Bettes gebauten Halle dringt, entgegnet man mit einem dreifachen Schutzwall: Der Hallenboden wurde durch mehrere Lagen Dichtschlämme und eine Bitumenbahn abgedichtet sowie die durchlässigen Bodenhülsen erneuert. Des Weiteren wird mit Drainagen an der Ostseite des Gebäudes verhindert, dass das Wasser stark ansteigt und ins Innere dringt. Die mit Löchern versehenen Rohre leiten das Wasser zurück in die Eyb. Drittens setzen sich in einem Schacht an der Außenseite, auf Höhe der Hallenmitte, bei hohem Wasserstand Pumpen in Gang, und das nach oben beförderte Wasser fließt in die Kanalisation ab. „Mehr kann man eigentlich nicht machen“, sagte Mittner. Zudem wurden die Decken in Halle und Dusche neu gemacht, die Tribüne instand gesetzt und zurzeit werden noch die Sanitäranlagen erneuert. Die Kosten insgesamt beziffert Kreiskämmerer Stolz mit rund 1,7 Millionen Euro. Beim Bau der Drainage komme man deutlich günstiger weg und auch zügiger voran als mit anderen Varianten, die im Kreistag diskutiert wurden (wir berichteten). Ganz zu schweigen von einem Neubau, dessen Kosten der Finanzchef auf 4,7 Millionen Euro schätzt.

Schulleiter sind erleichtert

Wann genau die Drainage, deren Rohre im Untergrund verlegt werden, gebaut wird, kann Mittner nicht sagen. Er versichert aber: Auf den Schul- und Vereinssport hätten diese Arbeiten im Außenbereich keinen Einfluss.

Bei den Schulleitern war Erleichterung groß, als sie ein paar Schritte über den neuen Sportboden machten. „Wir sind sehr froh, dass ein Ende in Sicht ist“, sagte Gabriele Braun, Leiterin der Emil-von-Behring-Schule. Durch Busfahrten nach Kuchen, wohin seit Monaten Geislinger Schüler für den Sportunterricht ausweichen, habe man viel Zeit verloren, berichtete Roland Rimbach, Leiter der Kaufmännischen Schule. Nun freuen sich seine Schüler auf das Volleyball-Turnier kurz vor Weihnachten, das nach einer Pause der Tradition dieses Jahr wieder in der Wölkhalle stattfinden soll.

GZ / SÜDWEST AKTIV – Copyright 2017 Südwest Presse Online-Dienste
Alle Rechte vorbehalten!