Universiade in Taipeh

Im Handgepäck fliegt eine Menge Frust mit.

Wenn Maximilian Oswald und Lena Urbaniak am morgigen Donnerstag in den
Flieger steigen, der sie von Taiwan zurück nach Deutschland bringt, fliegt eine
Menge Frust im Handgepäck mit. Universiaden in Asien gehören atmosphärisch zu
den unvergesslichen Erlebnissen für an der Uni eingeschriebene Athleten. Die
Erinnerungen an ihr sportliches Abschneiden in Taipeh würden die
Aushängeschilder der TG Geislingen am liebsten in der Hauptstadt Taiwans
zurücklassen..

Max Oswald und Lena Urbaniak schreiben Autogramme, in Taipeh bleiben sie unter ihrem Niveau. FOTO: GZ – STEFAN HINKELMANN

Der für die Wasserfreunde Spandau 04 Berlin startende Oswald hatte sich nach
verpasster Olympia-Qualifikation im Vorjahr für die Schwimm-Wettbewerbe eine Menge
vorgenommen. Über 100 Meter Freistil wollte der Amstetter unbedingt die bei der
Deutschen Meisterschaft geschwommene Zeit von 49,2 Sekunden wiederholen oder gar
unterbieten. Das Unternehmen schlug deutlich fehl. Im Vorlauf schwamm er für ihn
indiskutable 50,35 Sekunden und schied aus. Auf seiner Paradestrecke 50 Meter Freistil
standen 22,4 Sekunden und ein Platz im Finale auf dem Wunschzettel. Heraus kamen
22,86 und das erneute Aus im Vorlauf. So bleibt von seiner Premiere bei einer
Universiade nur das Drumherum in angenehmer Erinnerung. Der Mechatronik-Student hat
die Atmosphäre aufgesaugt, dazu Land und Leute kennengelernt. Und wichtige
Erfahrungen in einem internationalen Wettkampf gesammelt.
Über letztere verfügt Lena Urbaniak (LG Filstal) reichlich. Sie reiste als Titelverteidigerin
an, vor zwei Jahren in Korea hatte sie die Goldmedaille gewonnen und die Kugel erstmals
18 Meter weit gestoßen. Die Böhmenkircherin hatte sich ausdrücklich weder eine
bestimmte Weite noch eine Platzierung vorgenommen, der siebte Platz mit mäßigen
16,72 Metern stand aber so sicher nicht im Plan. Auch für sie war das Drumherum das
Schönste an Taipeh.