Geiselsteinlauf: Ein besonderer Premierensieg
Leichtathletik: Katja Kust und Quincy Amabile verewigen sich bei der Neuauflage des Geiselsteinlaufs in den Siegerlisten.
Der Sparkassen-Geiselsteinlauf der TG Geislingen hat 97 Läuferinnen und Läufer auf die Albhochfläche gelockt. Während es die Damen beim Kampf um einen Platz aufs
Siegertreppchen bei ihren Wettbewerben sehr spannend machten, gab es bei den Herren deutliche Zeitabstände zwischen den Spitzenläufern. Bei den Mannschaftswertungen überzeugte Türkheim Aktiv e.V. mit der Bestzeit, bei den Kilometersammlern hatte die bekannte Laufgruppe „Zu fett fürs Ballett“ knapp die die Nase vorn vor dem SV Lonsee.
Das durchwachsene Sommerwetter hatte am Samstag – und damit pünktlich zum Revival des Geiselsteinlaufs nach 16 Jahren – eine willkommene Regenpause gemacht: Sonnenschein, verbunden mit angenehmen Temperaturen, verwöhnte die Ausdauersportler aber auch die zahlreichen Helfer und Zuschauer rund um das Geiselsteingelände des Veranstalters TG Geislingen. Die Turngemeinde feiert heuer ihr 175-Jahr-Jubiläum, der Geiselsteinlauf war Ersatz für den wegen Corona abgesagten Citylauf.
Um 17:30 Uhr fiel der Startschuss auf der großen Wiese vor dem Geiselsteinhaus. Mit großem Abstand zueinander und Vorfreude auf 4,2 km oder 10 km machte sich der Tross auf die abwechslungsreiche Strecke. Simon Gonzales (Bike Sport Nattheim), der spätere Sieger über die 4,2 Kilometer, drückte mächtig aufs Tempo, sodass sich schnell eine Spitzengruppe vom restlichen Feld löste. Die Verfolger Quincy Amabile (Schildkröten), Max Berner (DAF Felskater) und Stefan Spöcker (TSV Riedlingen) ließen auch am anspruchsvollen Schildwacht-Trailweg nicht den Kontakt zum Führenden abreißen, sodass in dieser Konstellation das erste Mal der Zielbereich passiert wurde. Simon Gonzales hatte da seine Aufgabe mit einer hervorragenden Zeit von 15:12min erfolgreich erfüllt und feierte über die kurze Strecke einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Zweiter bei den 4,2 km wurde der 14-jährige Lasse Schiele (TSV Laichingen /17:21) vor Florian Eberhard (RVJF-2345 /17:24). Bei den Damen überzeugten Lena Zilian, Marisa König und Vanessa Haug mit ihren Zeiten und schafften in dieser Reihenfolge den Sprung auf die Podestplätze.
Die 10 km Läufer mussten nun den langen Anstieg auf den Hungerberg in Angriff nehmen. Amabile Quincy baute auf dem Weg zum höchsten Punkt der Strecke seinen Vorsprung kontinuierlich aus, sodass er beruhigt die letzten zwei Kilometer bergab in Angriff nehmen konnte. Er finishte in beachtlichen 36:30min. Auch Max Berner (38:50) und Stefan Spöcker (39:37) konnten ihre Plätze sicher bis ins Ziel verteidigen.
Spannung bis zum Schluss
Bei den Frauen war es dagegen von Beginn an ein enges Rennen. Katja Kust (Sparda-Team Rechberghausen) führte zwar ständig das Frauenfeld an, doch Stephanie Geiger vom ASC Ulm/Neu Ulm blieb ihr hartnäckig auf den Fersen. Im Ziel waren es nur 4 Sekunden Vorsprung für Katja Kust (49:41). Noch spannender verlief der Kampf um Platz 3: Petra Baur (Team Fußkrank) war am Ende nur eine Sekunde schneller als Janina Rothfuß (Zu fett fürs Ballett), die sich trotzdem über einen guten vierten Platz freuen durfte.
Bei den Teams überzeugte Türkheim Aktiv durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Alle vier Läufer blieben unter 50min, sodass Julian Kohn, Jürgen Deuring, Jannik Kohn und Martin Schmidt den Siegerpokal in die Höhe stemmten. Bei den Kilometersammlern hatte das Team „Zu fett fürs Ballett“ mit neun Teilnehmern und insgesamt 90 gelaufenen Kilometern einen kleinen Vorsprung vor dem SV Lonsee.
Notiz am Rande: Für den Sieger Quincy Amabile war der Geiselsteinlauf ein ganz besonderes Ereignis. Der gebürtige US-Amerikaner lebt erst seit eineinhalb Jahren in Deutschland und seit November 2020 in Geislingen. Jetzt konnte er bei seinem ersten Lauf auf europäischem Boden gleich einen Sieg einfahren – und das in seiner neuen Heimatstadt Geislingen.