LG Filstal-Asse stechen

Ulrich Bopp – 15.06.2018

Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Ulm holten die Athleten und Athletinnen insgesamt zwei Gold- und vier Silbermedaillen sowie eine Bronzemedaille in den verschiedenen Altersklassen und Wettbewerben, solch eine gute Ausbeute gab es schon Jahre nicht mehr.
Erfreulich ging es gleich am ersten Tag los, als Jakob Köhler-Baumann, der seine gesundheitlichen Probleme momentan gut im Griff hat, schnell die Männerkonkurrenz hinter sich ließ und mit der Siegeshöhe von 5,41m auch seine im Vorjahr aufgestellte Bestleistung um einen Zentimeter überbot. Mit dieser Leistung steht er in der deutschen Bestenliste momentan auf Platz sieben. Fabian Brummer übersprang als Siebtplatzierter 4,60m.
Die zweite Goldmedaille holte sich Felix Neudeck im Hochsprung der männlichen Jugend U 18. Er übersprang 1,89m und stellte eine neue persönliche Bestleistung auf. Dass im Kampf um den Titel nicht die um ein Jahr älteren Hochspringer mitmischten, sondern sein Zwillingsbruder der härteste Konkurrent sein würde, das hatte Trainer Mäußnest nicht unbedingt erwartet. Oskar steigerte sich ebenfalls auf 1,89m und war bis zu dieser Höhe mit Fehlversuchen gleichauf. Da Felix gleich im ersten Versuch erfolgreich war, ging der Titel an ihn. Noch größere Höhen erlaubte eine halbstündige Regenunterbrechung am Ende des Wettkampfes nicht. Ganz knapp verpasste Oskar auch den Sieg im Speerwerfen. Hier begann er verhalten, übertraf dann aber im fünften Versuch den bis dahin Führenden, Leon Hofmann (Yburg-Steinbach), mit neuer Bestleistung von 62,93m. Dieser konnte aber im letzten Versuch kontern und entriss somit Oskar den greifbar nahen Titel mit einem 63,27m-Wurf. Jannis Keller, der bei den Regionalmeisterschaften über 58m geworfen hatte, war auch diesmal stark. Sein letzter Versuch wurde mit 55,87m gemessen, was ihm Rang fünf bescherte. Felix wurde mit einer Weite von 45,23m in diesem spannenden Wettkampf Elfter. Die besten Neunkämpfer Deutschlands der letzten zwei Jahre hatten mit dem 110m-Hürdenlauf einen weiteren Einsatz. Oskar kam in den Endlauf, wo er bei den Spezialisten in 15,26sec einen guten sechsten Platz erreichte. Felix scheiterte knapp im Vorlauf mit 15,54sec. Über 200m gab es dann noch einen Härtetest für die Beiden, die tags zuvor schon bei den Kreismeisterschaften in Geislingen im Stabhochsprung am Start waren, mit Ergebnissen, die auch in Ulm für vordere Plätze gereicht hätten. Die ungewohnte Langsprintdistanz absolvierte Oskar in 24,08sec und Felix in 24,25sec.
Ebenfalls starke Leistungen in mehreren Disziplinen brachte das U 18 Siebenkämpferinnen-Duo Mandy Münkle (Jg. 2001) und Lina-Sophie Hommel (Jg. 2002). Nach dem kräftezehrenden internationalen Siebenkampfmeeting eine Woche zuvor konnten die Beiden ebenfalls Edelmetall gewinnen. Im Speerwurf legte Mandy im ersten Versuch gleich 39,07m vor, die ihr den zweiten Platz hinter der Sindelfingerin Nina Nawroth (45,27m) einbrachten. Ebenfalls Silber gab es für Lina-Sophie im Hochsprung, als sie mit 1,67m eine neue Bestleistung aufstellte. In toller Form überquerte sie alle Höhen im ersten Versuch und lag im Wettbewerb vorne. Sie hatte aber Pech bei den drei knapp gescheiterten Versuchen über 1,70m, die Hanna Sophie Zirkler von der Unterländer LG im letzten Versuch schaffte. Mandy kam nicht so richtig gut in den Wettkampf und musste mit übersprungenen 1,60m und Platz acht zufrieden sein. Im Weitsprung war sie mit 5,33m einen Rang besser, haderte aber mit ihrem nicht so sicheren Anlauf, der sie einige Plätze kostete. Lina-Sophie sprang mit 5,12m auf Rang zwölf. Über die 100m-Hürden erreichten die Beiden bei ihrem harten Programm den B-Endlauf mit Vorlaufzeiten von 15,13sec. Dann machte sich doch ein Kräfteverlust bemerkbar – Lina-Sophie kam in 15,20sec auf Platz drei, Mandy in 15,32sec auf Rang vier. Ebenfalls in der Altersklasse wJ U 20 schleuderte Eva-Laura Käppeler den Hammer 38,23m weit und wurde damit als Drittbeste mit Bronze belohnt.
Lisa-Maria Öechsle sprintete im Vorlauf des Frauenwettbewerbes die 100m in 12,31sec, womit sie sich für die Zwischenläufe und schließlich den Endlauf qualifizieren konnte. Dort steigerte sie sich nochmals und durchlief als Siebte in 12,21sec das Ziel.
Medaillenhoffnung Lena Urbaniak konnte im Kugelstoßen leider nicht an den Start gehen.
Bei den starken Männern im Kugelstoßwettbewerb musste sich David Rathgeber mit einem eher missglückten Wettkampf und einer Fehlversuchsserie als Achter mit einer Weite von 10,85m diesmal ganz hinten einreihen. Cedric Burkharts bester Weitsprungversuch wurde dagegen mit ansprechenden 6,92m gemessen-was Platz sieben bei den Männern bedeutete.
Für zwei Athleten, die jetzt für Vereine außerhalb des Kreises starten, gab es ebenfalls Edelmetall. Mittelstreckler Max Berner (U 20) siegte für die SG Schorndorf über die 1500m in 4:20,60min mit klarem Vorsprung. Weitspringerin Maria Herbinger, für den ausrichtenden Verein SSV Ulm startend, übertraf als Zweite die Sechsmetermarke um zwei Zentimeter.