Leichtathletik: Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften im Ulmer Donaustadion holt die LG Filstal sieben Medaillen. Jakob Köher-Baumann und Felix Neudeck sichern sich Gold

Ulrich Bopp – 13.06.2018

Erfreulich ging es gleich am ersten Tag los, als Jakob Köhler-Baumann, der seine gesundheitlichen Probleme momentan gut im Griff hat, schnell die Männerkonkurrenz hinter sich ließ. Mit der Siegeshöhe von 5,41 Meter überbot er seine im Vorjahr aufgestellte Bestleistung um einen Zentimeter. Mit dieser Leistung steht er in der deutschen Bestenliste momentan auf Platz sieben. Fabian Brummer übersprang als Siebtplatzierter 4,60 Meter.
Die zweite Goldmedaille holte sich Felix Neudeck im Hochsprung der männlichen Jugend U 18. Er übersprang 1,89m und stellte eine neue persönliche Bestleistung auf. Dass im Kampf um den Titel nicht die um ein Jahr älteren Hochspringer mitmischten, sondern sein Zwillingsbruder der härteste Konkurrent ist, das hatte Trainer Roland Mäußnest nicht unbedingt erwartet. Oskar Neudeck steigerte sich ebenfalls auf 1,89m und war bis zu dieser Höhe mit Fehlversuchen gleichauf. Da Felix gleich im ersten Versuch erfolgreich war, ging der Titel an ihn. Noch größere Höhen erlaubte eine halbstündige Regenunterbrechung am Ende des Wettkampfes nicht. Ebenfalls ganz knapp verpasste Oskar Neudeck den Sieg im Speerwerfen. Hier begann er verhalten, übertraf dann aber im fünften Versuch mit neuer Bestleistung von 62,93m den bis dahin Führenden Leon Hofmann (Yburg-Steinbach),. Der konterte aber im letzten Versuch und entriss mit einem 63,27m-Wurf den Titel. Jannis Keller, der bei den Regionalmeisterschaften über 58m geworfen hatte, war auch diesmal stark. Sein letzter Versuch wurde mit 55,87m gemessen, was ihm Rang fünf bescherte. Felix Neudeck wurde mit 45,23m Elfter.
Härtetest über 200 Meter
Die besten Neunkämpfer Deutschlands der letzten zwei Jahre hatten über 110 Meter Hürden einen weiteren Einsatz. Oskar Neudeck kam in den Endlauf, wo er bei den Spezialisten in 15,26 Sekunden den sechsten Platz erreichte. Felix scheiterte knapp im Vorlauf (15,54). Die Zwillinge waren tags zuvor schon bei den Kreismeisterschaften in Geislingen im Stabhochsprung am Start und schafften Ergebnisse, die auch in Ulm für vordere Plätze gereicht hätten. Über 200 Meter gab es dann noch einen Härtetest. Die ungewohnte Langsprintdistanz absolvierte Oskar in 24,08 und Felix in 24,25 Sekunden.
Ebenfalls starke Leistungen in mehreren Disziplinen brachte das U 18-Siebenkämpferinnen-Duo Mandy Münkle (Jg. 2001) und Lina-Sophie Hommel (Jg. 2002). Nach dem kräftezehrenden internationalen Siebenkampfmeeting eine Woche zuvor, gewannen sie ebenfalls Edelmetall. Im Speerwurf legte Münkle im ersten Versuch gleich 39,07m vor, die ihr den zweiten Platz hinter der Sindelfingerin Nina Nawroth (45,27m) einbrachten. Ebenfalls Silber gab es für Hommel im Hochsprung, als sie mit 1,67m eine neue Bestleistung aufstellte. In toller Form überquerte sie alle Höhen im ersten Versuch und lag lange vorne. Sie hatte aber Pech bei den drei knapp gescheiterten Versuchen über 1,70m, die Hanna Sophie Zirkler (Unterländer LG) im letzten Versuch schaffte. Münkle kam nicht so richtig gut in den Wettkampf und musste mit übersprungenen 1,60m und Platz acht zufrieden sein. Im Weitsprung war sie mit 5,33m einen Rang besser, haderte aber mit ihrem nicht so sicheren Anlauf. Hommel sprang mit 5,12m auf Rang zwölf. Über die 100 Meter Hürden erreichten sie bei ihrem harten Programm den B-Endlauf. Dort machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Hommel kam in 15,20 Sekunden auf Platz drei, direkt vor Münkle (15,32). Ebenfalls in der Altersklasse wJ U 20 schleuderte Eva-Laura Käppeler den Hammer 38,23 Meter und holte sich Bronze.
Lisa-Maria Öechsle sprintete im Vorlauf des Frauenwettbewerbes die 100 Meter in 12,31 Sekunden, womit sie sich für die Zwischenläufe und schließlich den Endlauf qualifizierte. Dort steigerte sie sich nochmals und durchlief als Siebte in 12,21 das Ziel.
Medaillenhoffnung Lena Urbaniak musste auf einen Start im Kugelstoßen verzichten. Bei den starken Männern im Kugelstoßwettbewerb reihte sich David Rathgeber mit einem eher missglückten Wettkampf und einer Fehlversuchsserie mit einer Weite von 10,85m als Achter diesmal ganz hinten ein. Cedric Burkharts bester Weitsprungversuch wurde dagegen mit ansprechenden 6,92m gemessen, was Platz sieben bei den Männern bedeutete.
Für zwei Athleten, die jetzt für Vereine außerhalb des Kreises starten, gab es ebenfalls Edelmetall. Mittelstreckler Max Berner (U 20) gewann im Trikot der SG Schorndorf über die 1500 Meter in 4:20,60 Minuten mit klarem Vorsprung. Weitspringerin Maria Herbinger, für Gastgeber SSV Ulm am Start, übertraf als Zweite die Sechsmetermarke um zwei Zentimeter.