Bescherung für die Sport-Asse

GZ – Günter Hofer
Förderung Für drei Spitzenathleten aus der Region war schon vor Weihnachten Bescherung: Das Geislinger Albwerk hat in lockerer Plauschrunde die Sponsorengelder verteilt. Eine bewährte Zusammenarbeit.
Das Meet and Greet im Sitzungssaal beim Geislinger Albwerk kurz vor Weihnachten hat zwischenzeitlich schon Tradition – wie auch das perfekte Miteinander von Turngemeinde, Albwerk und Sportlern, die der Energieversorger sponsert. Sowohl für den Verein als auch das Albwerk sind Spitzensportler wie der Schwimmer Maximilian Oswald aus Amstetten und die Kugelstoßathletin Lena Urbaniak aus Böhmenkirch Aushängeschilder. Nun gab es einen neuen Gast in der lockeren Plauschrunde: Seit Kurzem gesellt sich der Marathonläufer Thorben Dietz, bester Deutscher beim Berlin-Marathon im September, als weiteres Aushängeschild dazu.
Der TG-Ehrenvorsitzende Holger Scheible lobte beim Treffen das Engagement des Albwerks und bedankte sich für das gute Miteinander bei dessen Geschäftsführer Hubert Rinklin. Der spielte den Ball prompt zurück: „Wir sind stolz auf solche regionale Top-Athleten, es ist für uns eine Regionalität mit Breitenwirkung, von der das AEW lebt.“ Sponsoring, ein Nehmen und Geben, sei für ihn, Rinklin, eine Herzensangelegenheit.
Scheible wie auch TG-Vereinsboss Stephan Schweizer hoben hervor, dass Maximilian Oswald, Lena Urbaniak und auch TG-Neuling Torben Dietz vom Vereinsnachwuchs gern als sportliches Vorbild gesehen werden. Sie seien für die TG ebenso wichtig wie ein gut funktionierendes Sponsoring.

Meet and Greet mit den Spitzensportlern (von links): der TG-Ehrenvorsitzende Holger Scheible, der kaufmännische Leiter des Albwerks, Manfred Voigt, Jochen Schreitmüller vom TG-Hauptausschuss, Albwerk-Chef Hubert Rinklin, Thorben Dietz, der TG-Vorsitzende Stephan Schweizer, Maximilian Oswald und Lena Urbaniak. ⇥Foto: Schwaben-Press

Die drei Sportler blickten in der kleinen Runde auf ein Jahr zurück, in dem für Lena Urbaniak nicht immer alle Wünsche in Erfüllung gingen. Ihre WM-Träume waren wie eine Seifenblase, bei der Deutschen Meisterschaft war sie weit weg von Normal-Form und Norm, auch bei der Universiade in Taipeh konnte sie nicht die gewohnte Leistung abrufen und wurde Siebte.
In der Folge wurde viel an Technik und Kraft geändert und am Wohlfühl-Gefühl gearbeitet. „Nicht das Ergebnis, welches ich mir vorgestellt habe, aber nach dieser Saison sicherlich ein versöhnlicher Abschluss“, bilanzierte sie seinerzeit auf ihrer Facebook-Seite. Im Oktober nahm sie den normalen Trainingsbetrieb wieder auf. Derzeit laufe alles gut, sagt Urbaniak. Für Sport und Studium bringt die 25-Jährige etwa 45 Stunden pro Woche auf. Voller Zuversicht blickt die Böhmenkircherin nun auf das Sportjahr 2018.
Bei Maximilian Oswald, der seine sportlichen Wurzel bei der TG hat und inzwischen für die Spandauer Wasserfreunde startet, liegt das Wochenpensum deutlich höher: zwischen 60 und 70 Stunden. Wenn der Wahl-Berliner mal nicht im Wasser zu finden ist, geht er seiner Tätigkeit als Werkstudent bei einem Unternehmen für Leiterplattenfertigung nach. Die sportlichen Tiefen des Vorjahres sind überstanden, die damit verbundenen Gedanken, mit dem Schwimmsport aufzuhören, zu den Akten gelegt.
Mit der abgelaufenen Saison ist der 23-Jährige nach eigenem Bekunden extrem zufrieden. Auf deutscher Ebene gab es nur Bestzeiten. Mit dem nationalen Titel auf der Kurzbahn kurz vor seinem Besuch in der Fünftälerstadt krönte Oswald das Sportjahr. Für 2018 peilt er die EM Teilnahme an. Im April geht’s dafür los mit der Qualifikation. Die Normen seien zwar hart, seine Chance wolle er aber auf jeden Fall nutzen. Der Weg zur EM führt für ihn auch über die Staffel.
Der aus Dorsten stammende Marathonläufer Thorben Dietz schließlich gab beim Meet and Greet seine Premiere. Beim Berlin-Marathon sorgte er für Aufsehen, als er – noch als Starter der LG Vulkaneifel – als bester Deutscher in 2:19:20 Stunden die Ziellinie passierte. Erst danach kreuzten sich die Wege des 28-Jährigen und der TG: Dietz ist Lehrer in Göppingen, wohnt in Geislingen und wurde dort auf die Turngemeinde aufmerksam.
Der Marathonläufer war von Anfang an von der TG begeistert und spricht heute von einem „Rundum-Sorglospaket“, das er dort bekommen habe. Es sei ihm leicht gefallen, bei der Turngemeinde Fuß zu fassen. Der Sportler sieht auch langfristig seinen Lebensmittelpunkt in Geislingen. Die TG ist für Dietz ein Verein, „der mit viel Herzblut arbeitet“. Und ein Sponsor wie das Albwerk sei nicht alltäglich. Für das neue Jahr hat Thorben Dietz die Deutsche Meisterschaft im Visier, außerdem will er auch bei der EM angreifen.